Weiße Abzeichen : Piebald, Mantel und co. - Piebald bei der Deutschen Dogge

Schmutz et al. testeten bei ihren Untersuchungen wie erwähnt auch 29 Doggen. Diese verhielten sich von der Vererbung der weißen Abzeichen her in der Regel wie Boxer, d. h. entsprechend einem intermediären Erbgang: Je nach Genotyp waren die Hunde durchgefärbt oder hatten minimale Abzeichen (13 Doggen, homozygot für S), hatten eine Mantelzeichnung (7 Doggen, heterozygot Ss), oder waren überwiegend weiß (7 Doggen, homozygot für s) (Schmutz SM, 2009) .

 

Allele des Piebald-Gens bei der Dogge nach Schmutz et al.
 
  

Zwei Doggen fielen allerdings aus diesem Schema: Eine Dogge hatte eine Mantelzeichnung und wies kein s-Allel auf. Die Mutter dieses Rüden war als heterozygot (Ss) getestet worden und wies ebenfalls eine Mantelzeichnung auf, allerdings mit einem weißen Fleck auf Höhe der Kruppe. Es kann hier vermutet werden, dass der Sohn ein echtes „Irish Spotting“ aufweist, welches sich, wie oben erwähnt, bei den auf diese Zeichung fixierten Rassen, als unabhängig vom s-Allel erwiesen hatte. Die Mantel-Zeichnung der Mutter dagegen wäre auf ihren heterozygoten Genotyp Ss zurückzuführen und würde demzufolge als „Pseudo Irish Spotting“ bezeichnet. Der weisse Fleck auf der Kruppe („Break in the blanket“) gilt als Zeichen, dass die Mantelzeichnung auf das Piebald-Gen und nicht auf das bislang hypothetische Gen (oder Allel) für Irish Spotting zurückzuführen ist. Weitere Untersuchungen, insbesondere der Amerikanischen Doggenpopulation, könnten hier Aufschluss bringen, da in Amerika der Standard die Manteldoggen von den Schwarzen unterscheidet, und der Farbstandard der Gefleckten einen weißen Hals als wünschenswert einstuft: Es ist also durchaus vorstellbar, dass in Amerika Doggen identifiziert werden können, die kein s-Allel aufweisen, jedoch für „Irish Spotting“ fixiert sind. Dieser Zustand entspräche dem der Collies, wo sich das fixierte „Irish Spotting“ und bei manchen Hunden zusätzliche s-Allele additiv auf die weißen Abzeichen auswirken (siehe oben).

 1."Ausnahme" bei Schmutz et al. : Die Dogge unten hat eine Mantelzeichnung, ist aber kein Träger des s-Allels. Die Mutter dieses Hundes (oben) trägt einen typischen Piebald-Mantel mit einem weissen Fleck auf Höhe der Kruppe und ist heterozygot: Sie hat ihr piebald-Allel s nicht an ihren Welpen vererbt, dieser trägt trotzdem eine (piebaldunabhängige) Mantelzeichnung. 



 

Die zweite abweichende Dogge bei Schmutz et al. war ganz überwiegend weiß, jedoch vom Genotyp her heterozygot (Ss). Eine plausible Erklärung dafür kann zum jetzigen Zeitpunkt nicht gegeben werden.

 2."Ausnahme" bei Schmutz et al. : Die Dogge ist vom Phänotyp her ein "Extreme White", vom Genotyp jedoch heterozygot