Farbgenetik Teil 3 - Die Keimzellen - Der Chromosomensatz

Abb. 2: Der Chromosomensatz des Hundes. Grün eingerahmt sind die Chromosomen, auf denen sich für die Dogge bedeutsame Farbgene befinden

 

(Karyotyp des Hundes mit freundlicher Genehmigung des Zentrum für Humangenetik der Universität Bremen, http://www.humangenetik.uni-bremen.de/HundegenetikEng.html)

Wie unschwer zu erkennen ist, besitzt ein Hund von jedem seiner 38 Chromosomen zwei Exemplare: Die Chromosomen liegen paarweise vor. Man nennt dies einen doppelten oder diploiden Chromosomensatz. Beide Chromosomen eines solchen Paares, die sogenannten homologen Chromosomen, enthalten exakt dieselben Gene, jedoch können sie unterschiedliche Allele aufweisen: Deswegen gibt es zwei Schalter pro Gen, die unterschiedliche Positionen aufweisen können: Dies ist hier beispielsweise der Fall beim Chromosomenpaar 5, auf dem sich das Maskengen E befindet: Wir sehen, dass die beiden Schalter jeweils in unterschiedlichen Positionen stehen, also die beiden Chromosomen 5 unterschiedliche Allele aufweisen: Unsere Dogge ist demnach für das Maskengen E heterozygot. Dies trifft auch für das Gen K (Dominant Black) auf dem Chromosomenpaar 16 zu: Verschiedene Schalterpositionen, also zwei unterschiedliche Allele und demnach Heterozygotie bezüglich des Gens K. Alle anderen bezeichneten Farbgene (A, D, S, H, M) liegen homozygot vor, beide Schalter weisen dieselbe Position auf, beide Allele sind also identisch.

Unterschlagen habe ich in meiner Erklärung die Geschlechtschromosomen X und Y, die für die Farbvererbung bei der Dogge keine Rolle spielen und auf der Abbildung unten rechts zu sehen sind: Der Rüde hat die erwähnten 38 Chromosomenpaare und ein X- und ein Y-Chromosom, während die Hünden ausser den 38 Paaren zwei X-Chromosomen besitzt.