Erfahrungsbericht DCM

Ein ganz normaler Tag im Leben eines ganz normalen zweieinhalbjährigen Rüden...
Es war ein Tag wie jeder andere, der aus Spielen, Fressen und Streicheleinheiten bestand. Hugo war bis zu seinem Tode mit zweieinhalb Jahren ein voll leistungsfähiger, muskulöser, normaler Rüde aus dem gelben Farbschlag.

  Hugo - DCM - Erfahrungsbericht

Er hat getobt wie andere Hunde und seine Spielpausen gemacht wie andere Hunde. Er atmete normal, hustete nicht und seine Zunge war von normaler Farbe. Es gab nichts, aber auch gar nichts, aus dem wir hätten schließen können, dass mit ihm irgendwas nicht in Ordnung sei.
Wir handhaben es so, dass nach dem Abendessen Bettruhe für die Hunde ist, sie sind es von klein auf so gewohnt. Fressen, ab in den Korb und schlafen oder ruhen. Natürlich darf auch mal aufgestanden werden, aber Toben ist tabu.
An diesem Tage war alles wie immer, erst Fressen, dann in den Korb. Irgendwann stand Hugo nochmal auf, weil er etwas trinken wollte, ging in die Küche, trank und schlabberte wie immer. Zufällig standen wir gerade beide in der Küche und sahen Hugo: Er hob den Kopf, nachdem er getrunken hatte, ging einen Schritt zurück. Dabei knickten ihm alle 4 Beine weg und er fiel auf die Seite. Das Letzte, was wir von ihm hörten war ein markdurchdringendes Aufjaulen…Hugo war tot! Dieses spezielle Aufjaulen werden wir nie mehr im Leben vergessen. In Sekundenschnelle war seine Zunge blau. Zu zweit knieten wir neben ihm auf dem Boden und haben noch alles versucht, was uns einfiel: Mund zu Nase Beatmung, Herzmassage. Alles ohne Erfolg. Fassungslos saßen wir neben dem toten Hund auf dem Boden und konnten nichts, aber auch gar nichts an ihm feststellen. Er sah nicht verkrampft aus, hatte keinen Harn unter sich gelassen... er atmete einfach nicht mehr. Das Ganze hat nicht länger als ein paar Sekunden gedauert.
Man hätte gewarnt sein können! Seine Schwester Rosa fanden wir im Alter von 11 Monaten, ebenfalls ohne äußere Anzeichen, friedlich auf der Seite liegend tot auf unserer Wiese vor und das, nachdem wir sie erst 5 Minuten zuvor heraus gelassen hatten. Heute gehen wir davon aus, dass es bei ihr genauso schnell ging wie bei Hugo…in wenigen Sekunden.
DCM war für uns zur damaligen Zeit noch kein erschlossenes Thema, und die Erkrankung wurde vom Züchter weder vor noch nach Rosas Tod thematisiert. Die damalige Erklärung - eine Dogge wächst schnell, bei manchen wächst das Herz nicht schnell genug mit, und das kann in absoluten Ausnahmefällen zum Tode führen - erschien logisch und schlüssig. Heute wissen wir mehr über solche „absoluten Ausnahmefälle“!
Die späteren Versuche des Züchters unserer plötzlich verstorbenen Hunde, deren Tod im jungen Alter auf eine Infektion als Welpe oder auf eine Vergiftung zu schieben, empfindet man dann wie einen weiteren Faustschlag ins Gesicht nach dem brutalen, weil völlig unvorhersehbaren Verlust ! Hugo hatte tatsächlich eine Infektion im Welpenalter, etwa 14 Tage, nachdem er bei uns eingezogen war, Rosa hatte keine.
Wir waren es nun beiden Hunden schuldig zu erfahren, warum sie nicht mehr leben. Wir haben uns in Abstimmung mit unserer Tierklinik dazu entschlossen, Hugo obduzieren zu lassen, obwohl wir wussten, dass wir ihn dann nicht mehr zu Bestattung wiederbekommen würden, was einen weiteren großen Schmerz für uns bedeutete.

Das Ergebnis wurde uns schriftlich mitgeteilt: Alle Anzeichen einer Dilatativen Kardiomyopathie waren bei Hugo vorhanden...er starb an DCM!

Da es bei Hugo keinerlei Symptome gab, kann man nur immer wieder betonen, wie wichtig die vorsorgliche Herzultraschalluntersuchung ist!

Susanne Brosen

 

In Erinnerung an Hugo und Rosa...

Doggenbabies - Hugo und Rosa    Doggenbabies - Hugo und Rosa 
 Dogge Hugo    Unsere Doggenlieblinge Rosa und Hugo
 Hugo in Imponierhaltung    Doggen im ''Körbchen''